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Die Julikrise 1914 und die Kriegserklärung Österreichs an Serbien am 28. Juli – Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges

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Die Julikrise

Als Julikrise bezeichnet man die Ereignisse im Juli 1914, die auf die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Gattin beim Attentat von Sarajewo folgten und zum Beginn des Ersten Weltkriegs führten.

Am 28. Juni 1914 wurden der österreichische Thronfolger und seine Gattin von serbischen Nationalisten beim Attentat von Sarajevo ermordet. Man ging in Österreich davon aus, dass die serbische Geheimorganisation „Schwarze Hand“ hinter dem Attentat steckte und diese von der Serbischen Regierung unterstützt worden war, eine Annahme, die sich später bestätigen sollte.

Nachdem Franz Joseph sich zuvor bei seinem Verbündeten Kaiser Wilhelm II. ob dessen Bündnistreue versichert hatte, gewährte er am 20. Juni ein scharf formuliertes Ultimatum an Serbien, das unter anderem die Teilnahme von österreichischen Beamten an den Ermittlungen zum Attentat forderte, um eine mögliche Mittäterschaft der serbischen Regierung aufzudecken.

Kaiser Franz Joseph in einem Brief an den deutschen Kaiser:

„…Das gegen meinen armen Neffen ausgeübte Attentat ist die direkte Folge der von den russischen und serbischen Panslawisten betriebenen Agitation, deren einziges Ziel die Schwächung des Dreibundes und die Zertrümmerung meines Reiches ist. Nach allen bisherigen Erhebungen hat es sich in Sarajewo nicht um die Bluttat eines Einzelnen sondern um ein wohlorganisiertes Komplott gehandelt, dessen Fäden nach Belgrad reichen…“

Daraufhin folgte die deutsche Antwort:

“Kaiser Wilhelm II. an den Staatssekretär des Auswärtigen, Handschreiben vom 28. Juli 1914, 10 Uhr vormittags
Ew. Exzellenz
Nach Durchlesung der Serbischen Antwort, die ich heute Morgen erhielt, bin ich der Überzeugung, daß im Großen und Ganzen die Wünsche der Donaumonarchie erfüllt sind. Die paar Reserven, welche Serbien zu einzelnen Punkten macht, können M. Er. nach durch Verhandlungen wohl geklärt werden. Aber die Kapitulation demütigster Art liegt darin orbi et urbi verkündet, und durch sie entfällt jeder Grund zum Kriege.
Falls Ew. Exz. diese meine Auffassung teilen, so würde ich vorschlagen Österreich zu sagen: Der Rückzug Serbiens in sehr demütigender Form sei erzwungen, und man gratuliere dazu. Natürlich sei damit ein Kriegsgrund nicht mehr vorhanden. (…) Auf dieser Basis bin ich bereit, den Frieden in Österreich zu vermitteln.”

Nachdem sich Serbien seinerseits bei Russland, das sich vom Panslawismus angetrieben hinter Serbien stellte, rückversichert hatte, lehnte Serbien das österreichische Ultimatum ab und leitete die allgemeine Mobilmachung der serbischen Streitkräfte ein. Als Reaktion der serbischen Generalmobilmachung erklärte Österreich Serbien am 28. Juli 1914 den Krieg, am 31. Juli befahl Franz Joseph die Mobilisierung der gesamten österreichischen Streitkräfte.

Die Hoffnung, den Konflikt auf Serbien zu lokalisieren trat nicht ein. Am 30.Juli befahl Russland die Generalmobilmachung wodurch sich vor allem das Deutsche Reich gefährdet fühlte, da es in einen Zweifrontenkrieg zu geraten drohte, weil Frankreich ebenfalls mit der Mobilisierung seiner Streitkräfte begann. Nachdem deutsche Ultimaten an Frankreich und Russland, die Mobilmachung zurückzunehmen, abgelehnt worden waren, erklärte das Deutsche Reich Frankreich und Russland den Krieg. Nun traten die europäischen Bündnissysteme in Kraft. England trat am 3. August gegen dieMittelmächte in den Krieg ein. Österreich zog in den kommenden Tagen nach und erklärte gemäß seines Bündnisses mit Deutschland ebenfalls Russland, Frankreich und England den Krieg.

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Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges

Die Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges begann bereits mit dem französischen Überfall auf Deutschland und dem daraus resultierenden Krieg von 1870/71.

Durch die nachfolgende Einkreisungspolitik gegen Deutschland hatten sich in Europa zwei Blöcke herausgebildet. Auf der einen Seite standen die Mittelmächte mit den Hauptverbündeten Deutsches Reich und Österreich-Ungarn sowie den später beigetretenen Staaten Osmanisches Reich und Bulgarien. Auf der anderen Seite stand der russisch-französische Zweiverband, der sich im Jahr 1907 mit dem Beitritt Großbritanniens zur Triple Entente erweitert hatte. Vor den Gefahren, die von solch einer Bündniskonstellation für Deutschland ausgingen, hatte bereits Bismarck gewarnt. Erschwerend kam hinzu, dass Frankreich seine Niederlage im von ihm selbst mit dem Überfall auf Deutschland ausgelösten Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 nicht vergessen hatte.

Des Weiteren hatten sich die Beziehungen Russlands zum Deutschen Reich seit dem Berliner Kongress verschlechtert, denn das Zarenreich fühlte sich von Bismarck bezüglich seiner Gebietsansprüche am Balkan, die es aus dem zuvor gegen das Osmanische Reich gewonnenen Krieg abgeleitet hatte, missverstanden. Die Isolierung des Deutschen Reiches wurde offensichtlich, als der 1887 zwischen dem Deutschen Reich unter Kaiser Wilhelm II. und Russland abgeschlossene Rückversicherungsvertrag 1890 vom neuen deutschen Reichskanzler Leo von Caprivi unter dem Einfluss Friedrich August von Holsteins nicht erneuert worden war.

Damit war das Deutsche Reich, welches z.B. im Gegensatz zu Großbritannien auf weitgehend friedlichem Wege erstarkt war, von Großbritannien, Frankreich und Russland feindlich umzingelt; die drei Staaten duldeten kein Europa mit einem selbstbewussten und starken Deutschland.

Um den Eisenbahnbau für eine bessere Mobilmachung der zaristischen Truppen an der Westgrenze zu beschleunigen, erhielt Russland gemäß einem Abkommen vom 30. Januar 1914 von Frankreich am 9. Februar 1914 eine Anleihe in Höhe von 665 Millionen Francs.

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Quelle: Metapedia



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